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DSGVO – Welchen Einfluss können wir selbst auf unsere Daten nehmen?

01.05.2018 | Online-Marketing

DSGVO – Welchen Einfluss können wir selbst auf unsere Daten nehmen?

Was sind personenbezogene Daten? Personenbezogene Daten sind laut DSGVO Art. 4.1 alle Informationen, mit denen man eine Person identifizieren kann. Offensichtlich sind Daten wie der Name, ein Bild, die Telefonnummer oder Adresse. Doch auch anhand der IP-Adresse oder der Cookie-ID kann eine Person eindeutig identifiziert werden. Wir schauen genauer hin.

Welche persönlichen Daten werden verwendet?

Unternehmen müssen daher betroffene Personen informieren können, welche Daten von ihnen verarbeitet werden und wie und warum sie das tun (DSGVO Art 13). Auch der Ort der Datenspeicherung muss offengelegt werden. Betroffene Personen haben ausserdem das Recht, Daten löschen oder berichtigen zu lassen. Grundsätzlich dürfen die Daten nur so lange gespeichert werden, wie sie für die Verwendung benötigt werden. Insbesondere Analyse-und Marketingunternehmen sind von dem Gesetz betroffen, da sie geschäftsmässig mit sensiblen Daten umgehen.

Aufgrund der komplexen Anforderungen, die das neue Gesetz an Unternehmen stellt, entschliessen sich viele Unternehmen, einen Datenschutzbeauftragten einzustellen.

Was dieses Gesetz jedoch völlig ausser Acht lässt, ist die Verantwortung der Nutzer.

Viele Personen gehen geradezu leichtsinnig mit ihren persönlichen Daten um. Sie haben sich daran gewöhnt, sie wie selbstverständlich preiszugeben und erlauben täglich Software und Apps, darauf zuzugreifen.

In diesem Artikel finden Sie eine umfangreiche Checkliste für den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Ihren eigenen persönlichen Daten. Sie erfahren, wie Sie sich am besten vor kommerzieller, krimineller und staatlicher Bespitzelung schützen.

SGVO – Welchen Einfluss können wir selbst auf unsere Daten nehmen?
SGVO – Welchen Einfluss können wir selbst auf unsere Daten nehmen?

Checkliste – Wie kann ich verantwortungsvoll mit meinen Daten umgehen?

Antivirenprogramm verwenden

Ein Antivirenprogramm und eine Firewall sind das absolute Minimum an schützender Software, um im Internet sicher unterwegs zu sein und sich vor den Angriffen von Hackern und Datendieben zu schützen. Es gibt exzellente Software, die gratis erhältlich ist wie z.B. Avira Antivir.

Richtiger Umgang mit Passwörtern

Passwörter sind der Schlüssel zu unseren empfindlichsten Daten. Sie ermöglichen den Zugang zu wichtigen Plattformen oder unserem Bankkonto. Ein besonderes Augenmerk sollte daher auf der Verwendung von sicheren Passwörtern liegen. Ein starkes Passwort weist folgende Eigenschaften auf:

  • ist möglichst lang und komplex
  • besteht aus mehreren aneinandergereihten Wörtern
  • enthält Klein- und Grossbuchstaben sowie Zahlen und/oder Zeichen

Sie sollten ausserdem im Optimalfall für jeden Dienst und jede Website ein eigenes Passwort verwenden. Um den Überblick zu behalten, gibt es sogenannte Passwort-Manager. Das sind Programme, die Passwörter generieren, verschlüsseln und speichern können. Der Zugang dazu wird mit einem Master-Passwort gesichert, welches man natürlich nicht vergessen, bzw. an einem sicheren, nicht-digitalen Ort aufbewahren sollte.

Tracking und Werbeblocker nutzen

Viele schädliche Programme gelangen über Online-Werbung ins System, indem sie Sicherheitslücken in der Software nutzen, die die Werbung für die Website bereitstellt.

Mit der Verwendung eines Werbeblockers kann man sich vor solchen Bedrohungen schützen. Entsprechende Browser-Erweiterungen gibt es auch fürs Smartphone und Tablet.

Regelmässig Browserdaten löschen

Die meisten Browser haben eine Funktion, bei der beim Schliessen automatisch die Browserdaten wie Verlauf, Formular, App- und Logindaten gelöscht werden. Besonders wenn der Computer von mehreren Personen benutzt wird, sollten Sie ihre Daten nach jedem Gebrauch löschen.

Verhalten in öffentlichen WLAN-Netzwerken

Wer viel unterwegs ist, nutzt oft öffentliche WLAN-Netzwerke. In diesen ist besondere Vorsicht geboten, ist das Netzwerk doch für jeden frei zugänglich und tummeln sich dort viele andere Nutzer. Öffentliche WLAN-Netzwerke befinden sich zudem meist an Orten, die von vielen Personen frequentiert werden. Folgende Punkte sollten Sie daher beachten:

  • Sichtschutzfolie verwenden, die vor neugierigen Seitenblicken schützt
  • Passwörter im Zehnfingersystem eintippen
  • Von allen Seiten wieder ausloggen, bevor Sie das Netzwerk verlassen
  • Ein https:// vor dem Websitenamen zeigt an, dass es sich um eine verschlüsselte Verbindung handelt. Die Browser-Erweiterung HTTPS Everywhere versucht automatisch, bei jeder Website eine verschlüsselte Verbindung aufzubauen.

System regelmässig updaten

Viele Hacker und Schadprogramme nutzen Sicherheitslücken in Programmen und Apps. Die Entwickler kümmern sich meist rasch um eine Behebung, die dann als Softwareupdate bereitgestellt wird. Sie tun daher gut daran, ihr System regelmässig zu updaten und es auf dem aktuellsten Stand der Entwicklung zu halten.

Regelmässige Backups durchführen

Regelmässige Datenbackups schützen vor dem Verlust sensibler und wertvoller Daten. Richten Sie daher am besten eine automatische Backupfunktion ein. Hierfür gibt es zahlreiche Programme. Den Sicherungsdatenträger sollten Sie zusätzlich verschlüsseln, ihn nur während des Sicherungsvorgangs am PC lassen und an einem sicheren Ort aufbewahren.

Alternative Suchmaschinen nutzen

Suchmaschinen, allen voran Google, sind die Datensammler schlechthin. Durch Google-Suchanfragen kennen Firmen womöglich auch unsere Ängste und geheimen Interessen und können dies nutzen, um uns die passenden Produkte zu verkaufen. Es gibt alternative Suchmaschinen wie Startpage oder die Schweizer Suchmaschine Etools, Swisscows oder auch die internationale Suchmaschine Duckduckgo.com, die besonderen Wert auf Sicherheit legen.

Verwendung von Messengerapps

Messengerapps haben SMS weitestgehend ersetzt, insbesondere Whatsapp ist in Europa populär.

Verwenden Sie Messengerapps mit Ende zu Ende Verschlüsselung wie Signal oder Threema aus der Schweiz. Dadurch sind ihre Konversationen vor Datendieben sicher.

Verhalten in sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke nehmen im Leben vieler Menschen eine grosse Rolle ein. Man vernetzt sich mit Freunden und Bekannten, tauscht sich in Gruppen über gemeinsame Interessen aus und äussert seine Meinung zu mehr oder weniger relevanten Themen. Dass jedoch keinesfalls nur enge Freunde, sondern potenziell jeder über unbegrenzte Zeit auf die veröffentlichten Inhalte Zugriff hat, übersehen viele Menschen.

Potenzielle Arbeitgeber durchsuchen das Netz nach Bewerbern. Die letzten Partyfotos oder das laute Kundtun politischer oder religiöser Ansichten könnten dabei ein negatives Licht auf Sie werfen. Sie sollten daher darauf achten, welche Dinge Sie im Internet veröffentlichen und ob die Möglichkeit besteht, dass sich das Teilen in der Zukunft negativ auf Sie auswirkt.

Was tun bei Datenmissbrauch?

Sie haben zu spät bemerkt, dass Sie eine Sicherheitslücke haben. Vielleicht achten Sie auch penibel auf den Umgang mit Ihren Daten und trotzdem sind Sie einem Datendiebstahl zum Opfer gefallen. Vollkommene Sicherheit ist grundsätzlich nie garantiert, wenn der Computer mit dem Internet verbunden ist.

Sie können die Seitenbetreiber von Websites, auf denen Sie Daten von sich veröffentlicht haben, bitten, diese zu entfernen. Falls die Seitenbetreiber dem nicht nachkommen, können Sie einen Rechtsanwalt beauftragen, der sich auf Datenfälle spezialisiert hat.

Die Verantwortung, wie man wo mit den eigenen Daten umgeht, liegt jedoch im Endeffekt immer beim Nutzer selbst.

Mithilfe dieser Tipps und Hinweise können Sie die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Daten zu kommerziellen oder kriminellen Zwecken genutzt werden, wesentlich minimieren. Die DSGVO ist ein wichtiger Schritt, um Unternehmen im Umgang mit sensiblen Daten einzuschränken und die, bisher mangelhafte, Transparenz für den Kunden zu erhöhen.

Quellen:

Potenzielle Arbeitgeber durchsuchen das Netz nach Bewerbern. Die letzten Partyfotos oder das laute Kundtun politischer oder religiöser Ansichten könnten dabei ein negatives Licht auf Sie werfen. Sie sollten daher darauf achten, welche Dinge Sie im Internet veröffentlichen und ob die Möglichkeit besteht, dass sich das Teilen in der Zukunft negativ auf Sie auswirkt.

Lesetipp: Cybercrimepolice.ch – aktuelle Betrugsfälle

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