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Werbung und die digitale Zukunft
Seit Tausenden von Jahren gibt es die Marktschreier in Dörfern und Städten, seit einigen hundert Jahren füllen Annoncen die Zeitungen und Reklamen den öffentlichen Raum, und immer mehr Bildschirme mit Sonderangeboten prägen die Einkaufsläden heute. Der Trend geht mit der Digitalisierung in Richtung Individualisierung und Flexibilisierung von Werbung. Doch schauen wir konkreter in die Zukunft: Was erwartet uns dort, was ist geplant, und welche Werbeformen sind zukunftsträchtig?
Die Trends heute: digital signage und Onlinewerbung
Bevor wir in die Zukunft blicken, eine kurze Standortanalyse mit doppeltem Schwerpunkt: digital signage und Onlinewerbung. Je nach Untersuchung werden angeblich zwischen 50 und 70 Prozent aller Kaufentscheidungen vor Ort im Laden und in Anbetracht eines beworbenen Produkts getroffen. Offenbar gehen viele heute einkaufen nur mit einer vagen Vorstellung davon, was schlussendlich im Korb landen soll. Kundinnen und Kunden wollen inspiriert werden durch saisonale Produkte, Sonderangebote, Aktionen und Neuheiten. Um dieser Flexibilität gerecht zu werden, ist digital signage immer mehr im Trend: Die Displays sind flexibel einzusetzen; ihr Standort kann ebenso schnell gewechselt werden wie der angezeigte Inhalt. Überdies ziehen digitale Installationen unweigerlich die Aufmerksamkeit von Kindern und Erwachsenen auf sich. Dasselbe gilt für’s Internet. Der User gewöhnt sich daran, über individualisierte Werbung informiert zu werden – und die entsprechenden Produkte dann auch mit wenigen Klicks erwerben zu können.
Wie sieht Werbung in 20 Jahren aus?
Die Londoner Agentur Zenith-Optimedia hat sich in einer gross angelegten Studie genau diese Frage gestellt. Die wenig überraschenden Megatrends vorweg: Alles geht in Richtung Individualisierung und Digitalisierung (welche sich ja beide gegenseitig bedingen). Konkret wird das bedeuten, dass die Konsumenten anspruchsvoller werden. Der Einkauf wird als Erlebnis gewertet. Man lässt sich heute schon im Apple-Store, Adidas-Showroom oder Abercrombie & Fitch-Tempel gerne auf ein ästhetisches Erlebnis ein. Gleichzeitig werben interaktive Bildschirme um Aufmerksamkeit, indem sie Stimmungen und Wünsche der Einkaufenden passgenau aufnehmen. Je mehr persönliche Daten im Umlauf sind, desto umfassender und ausgeklügelter wird auch die Targeting-Maschinerie.
Eine Folge der digitalen Individualisierung ist auch, dass der eigentliche Kauf völlig unabhängig von Raum und Zeit stattfinden kann: M-Commerce wird zur gängigen Form des Einkaufs. Schon heute schätzt man, dass weltweit rund 20 Prozent aller Waren über mobile Geräte verkauft werden.
Weitere Trends, schätzt Zenith-Optimedia, werden Konsumenten-Communities (mittels denen Unternehmen auf soziale Kooperativen mit ihren Kunden eingehen), Öko-Lebensmittel und Fair trade-Produkte sowie eine umfassende Demokratisierung von User-generated Content.
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